Neue Fähigkeiten für Lehrkräfte für die Implementierung von „Smart Education”
ErwachsenenbildnerInnen haben die Aufgabe vor allem geringqualifizierte Personen und jene, die bisher nichts mit digitalem Lernen zu tun hatten, zu unterrichten. Aus diesem Grund ist der erste Schritt dahingehend die Schaffung eines Bewusstseins, wie vielfältig und herausfordernd die Bildungsprobleme für diese Gruppen sein könnten.
Sehr häufig müssen sie sich mit heterogenen TeilnehmerInnengruppen herumschlagen: neben mangelnder Motivation und Bewusstsein für den zukünftiges Lernprozess, Multikulturalität, verschiedene Migrations- und Bildungshintergründe, Mangel an Sprachkenntnissen und Bildungsabschlüssen, mangelnder Berufsausbildung, fehlende oder unzureichende Qualifikationen und berufliche Erfahrungen, sind die daraus resultierenden Nachteile am Arbeitsplatz, am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft die größten Herausforderungen. Gleichzeitig bietet sich der heterogenen Gruppe auch die Möglichkeit, den TeilnehmerInnen die Wichtigkeit von beruflichen/technischen Qualifikationen zu vermitteln. ErwachsenenbildnerInnen sollten daher ihren TeilnehmerInnen nicht nur die Ausbildungsmöglichkeiten vermitteln, sondern auch Wissen und
Verwendung digitaler Tools und die Entwicklung deren ICT-Kompetenzen vorantreiben. Dies soll geschehen, damit die TeilnehmerInnen nicht nur bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben, sondern dass sie auch weiterhin vollständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Des Weiteren sollten ErwachsenenbildnerInnen auch auf die Vorteile des IoT hinweisen: Planung und Entwurf von Ausbildung und Lernzielen; Entwicklung und Zusammenstellung von Schulungs- und Lerninhalten sowie deren Umsetzung und Follow-Up Aktivitäten wie z. B. Bewertung von Wissen, Fähigkeiten, Kompetenzen. Sie sollten die IoT-Technologie berücksichtigen, wenn sie Unterrichtseinheiten im Voraus planen, da sich die meisten ihrer Ausbildungs-, Mentoring- und/oder Trainingssituationen wieder ändern können. Darüber hinaus sollten sie in der Lage sein, bestimmte verfügbare Online-Plattformen sowie deren Funktionen zu nutzen (z. B. zur Beurteilung der Leistung der Lernenden und bestimmte Beurteilungsmöglichkeiten wie ein Quiz, interaktive Online-Selbstbeurteilungen, Kommunikationsdienste, Tools für die Zusammenarbeit wie Foren, Chats oder Webinare). Außerdem sollten sie die Lernenden unterstützen, damit auch sie ihre digitalen Fähigkeiten ausbauen können.
Dies bedeutet, dass sichLehrende der neuen Bedürfnisse in der Ausbildung und demzufolge auch der sich zu verbessernden Kompetenzen bewusst sein müssen. Neben normalen Aufgaben, die ErwachsenenbildnerInnen erfüllen müssen (wie z. B. die Planung einer Einheit/eines Kurses),wie etwa den Entwurf und die Durchführung einer Ausbildung inkl. deren Lernziele sowie einige Follow-Up Aktivitäten (wie z. B. Beurteilung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen), müssen sie auch die einzusetzende Technologie berücksichtigen:
- Das Planen von Einheiten vorab, da die meisten situativen Ausbildungs-, Mentoring- und/oder Coaching-Momente verloren gehen können, sollten keine geringqualifizierten Lernende mehr im Klassenzimmer sein. Dies muss danach mit technologischen Lösungen abgedeckt werden.
- Funktionen, die man anbietet (z. B. Beurteilung der Leistung von niedrigqualifizierten Lernenden wie z. B. Quiz, interaktive Online-Selbstbeurteilung, Kommunikationsleistungen und Tools zur gemeinsamen Nutzung wie Foren, Chats oder Webinare), können Lernende ebenso unterstützen, je nachdem, über welche digitalen Fähigkeiten sie verfügen.
- Schaffung von (neuen) Ausbildungs-/Lerninhalten auf digitalen Kanälen (z. B. Audiopodcasts, Bildungsvideos, Virtual Reality, digitale Spiele, etc.), die auf die Geräte der einzelnen Personen angepasst werden können und Verstehen, wie diese Sachen zum Vorteil in der Ausbildung eingesetzt werden können. Ebenso können Fähigkeiten, die man im alltäglichen Leben benötigt, erworben werden, indem man sie häufig wiederholt und sie imtäglichen Leben anwendet.
- Hilfe in Bezug auf Daten/IT-Sicherheitsaspekte zu bekommen (nicht nur in Bezug auf den Schutz personenbezogener Daten, sondern auch in Bezug auf smarte Geräte außerhalb des eigenen IT-Systems).
Die meisten der vorher genannten Punkte beziehen sich auf neue digitale Fähigkeiten, methodisch/didaktische Kompetenzen sowie Kommunikationsfähigkeiten. Diese Fähigkeiten werden bereits in verschiedenen Bildungssystemen eingeführt und in geeigneter Art und Weise in Ausbildungen integriert (z. B. mittels Peer-Learning, Flipped Classroom, aufgabenorientiertes Lernen, projektbasiertes Lernen, etc.) Es gibt jedoch neue Aspekte im Hinblick auf die Kommunikation zwischen Maschinen und Personen, die Lehrende ebenso kennen sollten.
„Die Computerwoche” hat über IT-Sicherheitslücken berichtet und darüber, dass „die kritische öffentliche Infrastruktur dabei helfen kann, dass nur autorisierte Endpunkte von den NutzerInnen eingeloggt werden können und von der IT-Abteilung als vertrauenswürdig eingestuft werden können.” Die verschiedenen Schichten in der Netzwerk Zugriffskontrolle stellen sicher, dass die Geräte wirklich vertrauenswürdig sind und Mindestsicherheitskriterien erfüllen. Weniger vertrauenswürdige Geräte werden in das zutreffende Netzwerk eingeteilt.
Außerdem gibt es Vorschläge die Netzwerke weiter zu unterteilen: manche neue Geräte von NutzerInnen werden mit dem Netzwerk verbunden und sollten nicht mit der kritischen Infrastruktur verbunden werden; Verkehrsgestaltung, insbesondere für verdächtige Datenströme, kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Netzwerkangriffen zu verringern und die Verbindung für unternehmenskritische Dienste zu verbessern; sollten Geräte nicht von einer zentralen Plattform aus konfiguriert werden können, sollten sie während der Einrichtung mit ihren MitarbeiterInnen/und TeilnehmerInnen zusammenarbeiten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Standardkonfigurationen deaktiviert sind.
Lehrende sollten sich der meisten dieser Aspekte bewusst sein und wenn möglich, selbst lösen können. Für alle anderen sollte eine enge Kommunikation und Austausch mit der jeweiligen IT-Abteilung stattfinden.
Kommunikation und didaktische Aspekte im Bereich des IoT und der smarten Geräte sollte nicht nur den Nutzer, die Lernenden und ihre Fähigkeiten/Kompetenzen betreffen – sondern es sollten auch weitere Fragen berücksichtigt werden im Hinblick auf andere smarte Geräte, die die
NutzerInnen verwenden, da die Infrastruktur möglicherweise Einschränkungen hinsichtlich Bildschirmgröße, Formattypen, Schnittstellen vorgibt.
[1] https://www.computerwoche.de/a/fuenf-tipps-fuer-den-umgang-mit-schatten-iot,3544985
https://cdn.pixabay.com/photo/2016/11/22/08/53/training-1848689__340.jpg
Zusammenfassend sollten ErwachsenenbildnerInnen:
- die Chancen und Risiken des IoT kennen,
- wissen, wie der Lerntransfer durch das IoT gelingen kann,
- Methoden kennen, um Lernende zu motivieren und einzubinden – vor allem niedrigqualifizierte Personen – und wissen, wie man eine Kultur des selbstgesteuerten Lernens unter Berücksichtigung des IoT implementiert,
- gemeinschaftliches und informelles Lernen anwenden und fördern,
- Lernunterlagen zum smarten Lernen erstellen und fehlende situationsbedingte Eingriffe vorhersehen,
- in der Lage sein, ihren eigenen Arbeitstag in einer Art und Weise zu strukturieren, dass sie die Lernenden in deren Lernprozess begleiten und unterstützen können – sei es als TutorIn oder als Coach,
- sich selbst als Lernende sehen, die ihr Verhalten als Lehrende reflektieren und möglicherweise ändern bzw. es schrittweise auf die veränderten Bedingungen anpassen.